Patrick (34)

In welcher Position arbeitest du bei der Caritas?
Ich bin Einrichtungsleitung in einer Kita des Caritasverbandes Frankfurt.

Wie erfuhrst du von der Kampagne „Die Caritas zeigt Gesicht”?
Das war wohl, als ich 2018 die Plakate vom Caritasverband Osnabrück sah. Schon damals dachte ich: „Krass, sehr coole Aktion!“ Ich hatte die Motive stets im Hinterkopf, zumal das Format immer mal wieder in unserem Verband in Frankfurt im Gespräch war.

Warum machst du bei der Kampagne mit?
Ich mache bei der Kampagne mit, weil es mir wichtig ist zu zeigen, dass der Caritasverband nicht mehr dieses altbackene Konstrukt darstellt, das in Allem 100 Jahre zurück liegt. Ich möchte zeigen, dass wir vielfältig aufgestellt sind.

Du hast viele Tätowierungen – war oder ist das Thema in deinem beruflichen Umfeld?
Also im Arbeitsalltag in der Kita auf jeden Fall – aber hauptsächlich bei den Kindern. Bei den Eltern ist es eigentlich gar nicht Thema, außer sie sind selbst tätowiert. Und beim Caritasverband spielen die Tätowierungen überhaupt keine Rolle.

„Mein Gesicht steht für Wertschätzung und Respekt.“

Du bist bei der Caritas recht schnell in eine leitende Position gekommen. Ist das am Markt üblich?
Ich war mit dem Studium fertig und hatte zuvor nebenbei schon in einer Kita gearbeitet. Ganz hat mir das aber nicht – in Anführungsstrichen – gereicht. Für eine leitende Position wurde in den meisten ausgeschriebenen Stellen mindestens zwei Jahre Leitungserfahrung verlangt. Über eine Bekannte wurde ich auf die Caritas aufmerksam. Der Caritasverband hat mich nach meiner Bewerbung direkt zum Gespräch eingeladen und mir tatsächlich die Chance gegeben. Ich merke bis heute, dass ich sehr wertgeschätzt und gleichzeitig gepusht werde. Wir schauen gemeinsam: In welche Richtung möchte ich gehen? Dann bekomme ich Feedback, was der Caritasverband denkt und in welche Richtung es gehen könnte. Deshalb bin ich dem Träger gegenüber sehr loyal.

Das merkt man auch an deinem vielfältigen Engagement. Du engagierst dich zum Beispiel auch im ‚Arbeitskreis gegen Rassismus und Diskriminierung‘. Was ist das genau und was macht ihr da?
Seit zwei Jahren bin ich beim Arbeitskreis gegen Rassismus und Diskriminierung im Caritasverband tätig. Der hat sich im Zuge von Corona gebildet, weil Verschwörungstheorien plötzlich sehr präsent wurden. Wir haben relativ schnell angefangen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und zum Beispiel ziemlich coole Poster und Sticker in Schulen, später auch in Frankfurter Clubs, zu verteilen. Wir wollten zeigen, dass der Caritasverband sich ganz klar von Rassismus und Ausgrenzung distanziert.

Abschließend noch drei schnelle Fragen zur Caritas:
Wofür steht Caritas?
Aus meiner Sicht steht Caritas für Wertschätzung, für Respekt und für Nächstenliebe.

Warum sollten andere bei der Caritas arbeiten?
Man wird gesehen, man wird tatsächlich auch erkannt und angesprochen. Es gibt eine klare Hierarchie, aber die ist trotzdem niedrigschwellig.

Wofür steht dein Gesicht in dieser Kampagne?
Mein Gesicht steht definitiv für Vielfalt, für Engagement und für Humor.
Ich möchte mein Gesicht nicht nur „für“, sondern auch “gegen” etwas zeigen: Gegen Rassismus und Ausgrenzung. Das ist für mich ein Herzensthema.

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