Hannah (26)
In welcher Position arbeitest du bei der Caritas?
Ich arbeite als Referentin für Gemeindecaritas und Engagementförderung.
Du hast Theologie studiert und dich dann gegen den pastoralen Dienst entschieden. Warum?
Das hatte viele Gründe, warum ich mich gegen die Arbeit in der Pastoral entschieden habe. Mit ein Grund war, dass ich weiß, wenn ich in der Pastoral arbeite, bin ich in meinen Möglichkeiten beschränkt. Einfach, weil ich eine Frau bin. Und das finde ich sehr frustrierend und auch diskriminierend. Bei der Caritas ist es ganz egal, ob ich Mann, Frau oder irgendwas bin, es spielt einfach keine Rolle.
Spielt denn dein theologischer Background eine Rolle?
Im Moment selten. (lacht) Also ich merke es bei Familiengottesdiensten, dass ich einen anderen Blick darauf habe.
Nun doch nochmal zum Studium. Mit welcher Hoffnung oder mit welchen Plänen bist du da ursprünglich reingegangen?
Als ich angefangen habe zu studieren, war ich eigentlich sehr einverstanden mit der ganzen Rollenzuweisung, also dass Frauen nicht Priesterin werden können. Im Laufe des Studiums habe ich dann festgestellt, dass es sehr viele unterschiedliche Meinungen dazu gibt. Und bei meiner Auseinandersetzung, allein und mit Kommiliton*innen, ist mir klar geworden, dass ich das sehr unfair finde und theologisch auch nicht begründbar, so wie es aktuell ist.
„Mein Gesicht steht für Gerechtigkeit auf allen gesellschaftlichen Ebenen.“
Du hast erzählt, dass eine Bekannte von dir aufgrund ihrer Homosexualität von der Kirche diskriminiert wurde. Wie empfindest du dahingehend die Entwicklung bei der Caritas?
Es ist bei uns gar nicht so ein großes Thema, ehrlich gesagt. Im Zuge der „Out-in-church“-Kampagne war es bei uns mal kurz Thema. Aber im gleichen Atemzug war dann auch dieses „Eigentlich ist es schade, dass wir überhaupt darüber sprechen müssen.“
Warum ist die Caritas ein attraktiver Arbeitgeber? Vielleicht auch gerade bei Akademiker:innen?
Ich habe nicht das Gefühl, dass nur auf die Profession geachtet wird, sondern auch sehr auf die Persönlichkeit und auf die Arbeit, die ich da machen soll. Man hat, wenn man das möchte, die Möglichkeit, sich auch inhaltlich mit den Themen zu beschäftigen. Es ist auch eine politische Arbeit, wenn man mit Menschen arbeitet, die auf Hilfe angewiesen sind vom Staat und von Organisationen wie der Caritas.
Wie hat sich denn dein Verhältnis zur Kirche verändert?
Ich bin inzwischen wesentlich kirchenkritischer, als ich es am Anfang war. Was manchmal sehr herausfordernd und schmerzlich ist, wenn man merkt “Ich finde das nicht gut, aber kann’s in meiner Rolle nicht ändern.”.
Was ist das Schönste an deiner Arbeit?
Wenn ich ein Gespräch hatte und danach das Gefühl habe, der Person, mit der ich gesprochen habe, geht’s besser. Dann geht’s mir nämlich auch immer besser. (lacht)
Wofür steht die Caritas?
Die Caritas steht für Nächstenliebe, für diejenigen, die sonst zu wenig Liebe kriegen.
Warum sollten andere bei der Caritas arbeiten?
Es ist einfach schön. (lacht) Es ist ein sehr offener und freundlicher Arbeitgeber, meiner Erfahrung nach. Man ist sehr frei in dem, was man tut. Man merkt einfach, dass es ein sozialer Arbeitgeber ist. Zumindest bei uns sind die Hierarchien sehr flach und es ist sehr menschenzugewandt, sowohl für Mitarbeitende als auch für Klientinnen und Klienten.
Wofür steht dein Gesicht in dieser Kampagne?
Mein Gesicht in dieser Kampagne steht für gesellschaftliche Gerechtigkeit auf allen Ebenen.
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